Erfahrungsbericht – Fotobuch von Saal Digital vs. Sofort-Fotobuch aus der Drogerie

Im Rahmen einer Aktion durfte ich das Fotobuch von Saal Digital testen. Zudem brauchte ich kürzlich auf die Schnelle ein Fotobuch mit einigen Portfoliobildern und hab mir dazu ein Kodak-Sofort-Fotobuch im Drogeriemarkt gemacht. Da dachte ich mir, ich vergleiche die beiden Produkte mal für euch. Sozusagen der Sportwagen unter den Fotobüchern vs. der Cityflitzer ;-)

 

Die Eckdaten:

 

SAAL-DIGITAL (in den Bildern jeweils links)
Daten: A4quer, Umschlag Fotodruck wattiert, Innenseiten Fotopapier matt
Druckqualität: *****
Lieferzeit:****
Gestaltungsmöglichkeit:****
Preis: 35,95 € für 34 Seiten (zzgl. Versand und in meiner Variante 10 Euro Aufpreis für Extras)
Preis-Leistungsverhältnis:*****

 

 

SOFORT-FOTOBUCH AUS DER DROGERIE (in den Bildern jeweils rechts)
Daten: A4quer, Einband mit Sichtfenster, Innenseiten Fotopapier matt
Druckqualität: ***
Lieferzeit:*****
Gestaltungsmöglichkeit:**
Preis: 39,95 € für 34 Seiten
Preis-Leistungsverhältnis:***

 

 

Meine Erfahrungen:

 

Als ich die Chance bekommen habe, das Fotobuch von Saal Digital zu testen, war klar: Darin wird einer Auswahl der Marwari-Bilder festgehalten. Und das fertige Buch wird letztlich auf die Reise nach Indien gehen. Ich hatte hier dann auch entsprechend mehr Zeit, mich mit der Bildauswahl und der Gestaltung auseinanderzusetzen. Das Sofort-Fotobuch war wirklich aus der Rubrik „Nacht-und-Nebel-Aktion“. Entsprechend ist es auch einfach gestaltet, fast ausschließlich nur mit ganzseitigen Bildern.

Für beide Fotobücher habe ich mir die jeweilige Software des Herstellers zur Gestaltung heruntergeladen. Beide waren schnell heruntergeladen und leicht zu bedienen. Die Software von Saal Digital ist etwas umfangreicher, daher braucht man einen Moment mehr sich darin zu orientieren, hat dann aber auch mehr Möglichkeiten. Wem die vielseitigen Vorlagen zur Gestaltung nicht ausreichen, der kann die Seiten auch ganz frei zum Beispiel mit InDesign oder Photoshop selbst gestalten. Hierfür gibt es auf der Webseite im Profibereich die genauen Maße, Beschnittangaben etc. Ich habe nur zwei Seiten in Photoshop gesetzt. Den Rest habe ich mit den Vorlagen gemacht, wobei ich mich auf drei unterschiedliche Seitenaufteilungen begrenzt habe, um dem Ganzen einen einheitlichen und hochwertigen Look zu verpassen. Besonders schön ist bei Saal Digital die Layflat-Bindung ohne Falz in der Mitte. So kann man Bilder problemlos über die Buchmitte platzieren, zum Beispiel als Doppelseite. Auch die Software von Kodak liefert einige Vorlagen und natürlich kann man auch hier mit Photoshop oder anderen Bildbearbeitungsprogrammen Seiten selbst gestalten und dann hochladen. Da es schnell gehen musste, habe ich es aber ganz minimalistisch gehalten. Es gibt zudem keine genauen Angaben zu Größe und Beschnitt, wodurch ein exaktes Arbeiten nicht möglich ist. Auch ist die Falz in der Mitte ziemlich groß. Damit lassen sich Bilder nicht über die Mitte platzieren und man muss auch schauen, dass man nicht wichtige Bildteile abschneidet. Aufwändige Projekte lassen sich also eher schlecht realisieren. Aber für meinen Zweck hat es in dem Fall gereicht. Außerdem muss man die Software noch nicht einmal unbedingt herunterladen. Man kann das Buch auch direkt am Automaten im Drogeriemarkt gestalten, wenn man möchte.

 

Bei beiden Büchern habe ich mich für ein A4 Querformat entschieden. Beim Sofort-Buch gibt es aber ohnehin nur 4 Formate zur Auswahl. Bei Saal sind es 6 Formate. Bei Saal habe ich als Cover ein Fotocover gewählt, um auch schon auf dem Einband Bilder zu zeigen (ansonsten gibt es noch Leder oder Leinen). Als Highlight mit einer Wattierung (5 Euro Aufpreis), die dem Fotobuch einen sehr schönen hochwertigen Eindruck verleiht und auch sehr angenehm in der Hand liegt. So will man es gar nicht mehr weglegen ;-) Der Einband hat keinen Herstellerhinweis, aber einen kleinen Barcode. Wer auf den verzichten möchte zahlt 5 Euro Aufpreis. Beim Sofort-Fotobuch habe ich einen Einband mit Sichtfenster gewählt. Der wirkt ein wenig wie ein Passepartout. Das fand ich ganz schön. Ein Fotocover ist aber auch möglich. Irgendwelche Herstellerhinweise auf dem Einband gibt es nicht.

 

Bei Saal kann man das gesamte Buch mit Fotos bestücken. Den Umschlag, die Umschlaginnenseiten und natürlich die eigentlichen Fotobuchseiten. Ein Trägerpapier zum Einstieg gibt es nicht. Beim Sofort-Fotobuch lässt sich die Umschlaginnenseite nicht gestalten. Vor und hinter den Fotoseiten kommt eine Klarsichtfolie, die dient nämlich dazu, dass das Buch in den Umschlag geklebt werden kann. Vorne ist das auch ganz gut als Schutz für das Bild im Sichtfenster. Hinten hat es keinen weiteren Nutzwert und insgesamt sieht es mit der Folie etwas billig aus.

Bei den Innenseiten habe ich in beiden Fällen mattes Papier gewählt, da mir bei Glanz einfach zu schnell Fingerabdrücke drauf sind. Bei Saal Digital erfolgt der Druck auf wirklich hochwertigem, stabilem Papier. Es gibt dann sogar noch eine Variante extra thick, bei der die Bilder auf ein kartonstarkes Trägermaterial kaschiert werden. Ist allerdings nicht gerade günstig und auf 36 Seiten begrenzt. Für mich ist die Stärke der normalen Variante perfekt. Und da sieht man dann auch den großen Unterschied zum Sofort-Fotobuch. In beiden Fällen kenne ich die genaue Grammatur des Papiers nicht, aber das von Saal Digital ist ungefähr dreimal so stark.

 

>Das Fotobuch von Saal Digital habe ich an einem Sonntagabend bestellt. 24 Stunden später war es auch schon im Versand und am Mittwoch hielt ich es in Händen. Das sind wirklich sehr gute Lieferzeiten, die kaum zu unterbieten sind – außer natürlich von Sofort-Varianten. Das Sofort-Fotobuch kann man entweder per Internet in den Markt senden und dann direkt dort abholen oder man nimmt die Datei auf einem Stick oder CD in den Markt mit und dann wird es ausgedruckt und fertig gemacht. Je nachdem wie viel los ist, hat man also in 30 Minuten sein Fotobuch in Händen. Ich hab es per Stick in den Markt gebracht. Eine gute Entscheidung, denn so konnte ich noch Einspruch erheben, als die Verkäuferin einen schon leicht beschädigten Umschlag nehmen wollte für das Buch. Außerdem kann man so auch noch einmal schauen, ob die Bilder in Ordnung sind oder beim Druck was schief lief. Daher würde ich schon dazu raten, die Datei selbst in den Markt zu bringen.

 

Was den Druck betrifft war ich ohnehin sehr skeptisch. Ich habe schon mal „Schnappschüsse“ an so einem Drogerie-Counter ausgedruckt und da waren immer wieder Bilder dabei, die dann Schlieren oder Kratzer hatten. Was das betrifft, war ich von der Druckqualität wirklich sehr positiv überrascht von dem Sofort-Fotobuch. Erstaunlich, was die Technik da bereits möglich macht. Abstrich aber: Farbecht ist das Ganze nicht. Eine Doppelseite ist in beiden Fotobüchern praktisch identisch und da sieht man deutlich, dass die Sofort-Variante viel zu türkis ist. Bei Saal-Digital sind die Farben dagegen so, wie ich sie auf meinen kalibrierten Bildschirm habe. Als Fotograf ist mir das natürlich sehr wichtig. Denn ich mache ja nicht das ganze Brimborium mit Bildschirmkalibrierung, damit das Druckergebnis dann nicht passt.

 

 Zusammenfassend lässt sich sagen: Qualitativ kann das Sofort-Fotobuch mit Saal-Digital nicht mithalten. Dafür hat man es aber wirklich direkt in der Hand. Spontanität sind also nur Grenzen in Form der Ladenöffnungszeiten gesetzt - und da kann ich in Berlin natürlich auch nicht klagen. Trotz diverser Abstriche die man zum Beispiel bei der Farbechtheit machen muss, war ich insgesamt positiv überrascht von der Druckqualität. Wenn es mal wieder ganz schnell gehen muss, zum Beispiel als Last-Minute-Geschenk oder so, kann man so ein Sofort-Fotobuch schon einmal machen.

 

Mit dem Fotobuch von Saal-Digital bin ich sehr zufrieden. Druckqualität und Papierstärke sind top. Die zusätzliche Wattierung des Umschlags gefällt mir sehr gut. Die Lieferzeiten sind auch gut. Kleiner Wehmutstropfen sind die Versandkosten die drauf kommen und die Zusatzgebühr, wenn man auf den Barcode verzichten möchte. Die finde ich mich 5 Euro recht "sportlich". Aber ich bin sehr glücklich mit dem Fotobuch. Die Marwari-Fotos sind ein absolutes Herzensprojekt von mir und kommen in dem Fotobuch toll zu Geltung. Schade nur, dass ich mich bald selbst von dem Buch trennen muss, wenn es auf die Reise nach Indien geht.