Erfolgreiche Gebiss-Spendenaktion in Indien

Nachdem ich aus Indien zurück bin, möchte ich mir heute einmal die Zeit nehmen, über die Gebiss-Spendenaktion etwas mehr zu berichten.

 

 

Mitte November ging es für mich nach Indien. Mit dabei in einem zweiten Gepäckstück gespendete Gebisse, die darauf warteten verteilt zu werden. In Indien angekommen habe ich zusammen mit Mandawa Safaris auch direkt damit begonnen die gespendeten Gebisse zu verteilen.

 

Wir sind zu den unterschiedlichsten Dörfern gefahren und haben dort Pferdebesitzer besucht und sie gefragt, mit welchen Gebissen sie ihre Pferde reiten. Überall da wo Thornbits im Einsatz waren, haben wir den Menschen verständlich gemacht, dass es keine Notwendigkeit gibt, diese Gebisse  einzusetzen und ihnen angeboten ihre indischen Thornbits gegen eines der gebrauchten Gebisse aus Deutschland einzutauschen.

 

 

 


 

Das Eintauschen der Thornbits war mir dabei ein wichtiges Anliegen der Aktion, um diese wirklich aus dem Verkehr zu ziehen. Ich wollte definitiv vermeiden, dass es Menschen gibt, die gespendete Gebisse annehmen, diese dann ggf. verkaufen und selbst weiter zu ihrem alten Thornbit greifen.

 

Die Aktion wurde auch von den Indern sehr offen aufgenommen. Häufig fehlt es ihnen schlichtweg an Wissen, wie sie mit ihren Pferden tiergerecht umgehen können und dass es dazu keiner derart scharfen Gebisse bedarf.

 

 

Einige Pferde die wir während unserer Tour gesehen haben, zeigten deutlich die Spuren der Thornbits und ich bin sehr, sehr froh, zu wissen, dass diesen Tieren eine Erleichterung geschaffen werden konnte.

 

Ein paar Tage nachdem wir die ersten Gebisse verteilt hatten, sind wir bei einem Austritt einem Pferdebesitzer begegnet, der zuvor Spendengebisse erhalten hatte und er und seine Begleitung hatten auch tatsächlich die gespendeten Gebisse angeschnallt.  Auf die Frage, wie die Gebisse seien, zeigten sich die beiden Männer freudig und glücklich mit den Gebissen. Wie glücklich müssen erst die Pferde sein, über dieses völlig neue, angenehme Gefühl im Maul. Das war ein Moment, der mich selbst sehr glücklich gemacht hat und an dem ich wusste, für was ich diesen Aufwand betreibe.

 

Einen weiteren Pferdebesitzer haben wir ein paar Tage später, als wir auf dem Durchweg waren noch einmal besucht. Im Stall hingen die Trensen mit den neuen Gebissen. Eine der Stuten hatte von dem Thornbit bei unserem ersten Besuch einen blutigen Maulwinkel. Als wir zu unserem zweiten Besuch vorbei kamen, hatte die Wunde bereits deutlich zu heilen begonnen. Leider hatte ich meine Kamera und auch mein Handy bei dieser Tour nicht dabei. Denn gerne hätte ich diese positive Veränderung auch dokumentiert.

 

 

Zwei lokale indische Zeitungen haben schließlich auch noch über die Spendenaktion berichtet und ihr somit mehr Aufmerksamkeit bei der lokalen Bevölkerung verschafft. Das hatte den positiven Nebeneffekt, dass sogar vereinzelt Pferdebesitzer zum Stall von Mandawa Safaris gekommen sind, um ihre Thornbits einzutauschen.

 

 

Ich würde mir wünschen, dass in nicht allzu ferner Zukunft gar keine Thornbits mehr im Einsatz sind. Ich weiß, das ist ein hehrer Wunsch und wahrscheinlich werde ich diesen Tag in der Zukunft nicht erleben. Aber Aktionen wie diese Spendenaktion sind ein Schritt in die richtige Richtung. Auch wenn sie nur der Tropfen auf den heißen Stein sind, ich möchte auch zukünftig dazu beitragen, diese heißen Stein immer wieder zu Wässern und hoffe darauf, dass mich auch zukünftig viele Menschen dabei unterstützen werden.

 

 

Bereits für die zurückliegende Spendenaktion sind einige Menschen meinem Aufruf auf Facebook gefolgt und haben mir ihre gebrauchten Gebisse gespendet, damit ich sie in Indien verteilen kann.   Einzelne Pferdefreunde hatten sogar in ihren Ställen eine Sammelaktion für Gebisse gemacht und mir diese dann zukommen lassen, was mich besonders gefreut hat. Diesen Personen möchte ich auf diesem Weg auch noch einmal besonders für ihr Engagement danken. Natürlich aber auch jedem einzelnen Spender. Denn jede einzelne Spende hat zum Erfolg der Aktion beigetragen.

 

 

Ich will an der Stelle auch betonen, dass ich das Engagement meiner indischen Kooperationspartner sehr zu schätzen weiß. Sie setzen sich sehr für das Tierwohl ein und haben sich selbstlos in die Aktion eingebracht und es möglich gemacht, dass die gespendeten Gebisse erfolgreich verteilt werden konnten. Ohne diese Unterstützung wäre die Spendenaktion nicht möglich gewesen zumal die meisten Personen, die gespendete Gebisse erhalten haben, kein Englisch sprachen und ich allein damit bereits an den Sprachbarrieren gescheiter wäre.  Ein ganz herzlicher Dank an das ganze Team von Mandawa Safaris.

 

 

Wir diesen Beitrag nun gelesen hat und auch Gebisse spenden möchte, der ist ganz, ganz herzlich dazu aufgerufen. Ich werde auch für meine nächste Reise wieder Gebisse sammeln. Diese wird im Februar 2018 anstehen.Entgegengenommen werden wieder gut erhaltene gebrauchte Gebisse in den Größen 11,5-13,5.

 

 

Die Gebisse können mir einfach per Groß- oder Maxibrief zugesendet werden. (Köhler, Jablonskistr. 38, 10405 Berlin; wattierter Umschlag oder den Umschlag mit etwas Klebeband verstärken hat sich bewährt). Ein Großbrief bis 500 kg kostet 1,45 Euro Porto. Ein Maxibrief bis 1  kg 2,60 Euro Porto. Zum Gegenwärt von einer Tasse Kaffee bekommt man das unbezahlbare Gewissen, Tieren etwas Gutes getan zu machen.

 

 

Selbstverständlich sind auch Stallsammelaktionen sehr gerne gesehen. Dazu habe ich einen kleinen Infoaushang vorbereitet, den ihr unten herunterladen und in eurem Stall aushängen könnt.

 

 

Ich hoffe, mit eurer Unterstützung auch im Februar wieder zahlreiche Gebisse mit nach Indien mitnehmen zu können.

 

Download
Aushang - Spendenaufruf Gebisse
Ihr wollt in eurem Stall Gebisse sammeln. Nutzt gerne diesen Aushang dafür.
Spendenaufruf_Gebisse.pdf
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